Cannabis-Tee: die richtige Zubereitung ist wichtig für die Wirkung
Cannabis könnte mittlerweile bei verschiedenen Erkrankungen verschrieben werden. Auch Krebspatienten könnten von Cannabis profitieren. Seit Inkrafttreten des Gesetzes „Cannabis als Medizin“ könnte die Kostenübernahme für eine Therapie mit Cannabis bei den Krankenkassen beantragt werden. Wird die Kostenübernahme für Cannabis abgelehnt, stehen den Patienten Widerspruch und Klage vor dem Sozialgericht zur Verfügung.
Die gängige Form, Cannabis zu konsumieren, ist die Inhalation mittels Vaporizer. Diese Methode erlaubt es unter anderem, die richtige Dosierung von Cannabis zu finden. Wer Cannabis zu sich nehmen will, könnte dies auch in Form eines Tees machen. Bei dessen Zubereitung sollten ein paar Dinge beachtet werden. Ziel der richtigen Zubereitung ist es, möglichst viele Cannabinoide aus der Cannabispflanze zu lösen. Für einen wirksamen Cannabis-Tee reicht es nach heutigem Wissensstand nicht aus, die Cannabisblüten einfach mit heißem Wasser zu übergießen. Die Wirkstoffe würden dabei nämlich unzureichend aktiviert. Für eine optimale Aktivierung müssen Cannabisblüten für einen längeren Zeitraum hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Dann kommt es zur sogenannten Decarboxylierung.
Bei der Zubereitung von Cannabis-Tee beachten: die Aktivierung der Cannabinoide mittels Decarboxylierung
Die Wirkstoffe der Cannabispflanze heißen Cannabinoide. Die beiden wichtigen sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). In der Hanfpflanze finden sich beide nicht in ihrer wirksamen Reinform, sondern als sogenannte Carboxylsäuren (THCA und CBDA). THCA und CBDA sind relativ wirkungslos. Sie müssen vor der Anwendung zu THC und CBD umgewandelt werden. Dieser Umwandlungsprozess wird Decarboxylierung genannt.
Wer einen Cannabis-Tee zubereiten will, sollte also darauf achten, dass die Cannabisblüten dem Prozess der Decarboxylierung ausgesetzt sind. Hierfür könnte zwischen zwei Methoden gewählt werden:
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- Decarboxylierung vor der Teezubereitung. Hierfür werden Cannabisblüten bei 140 Grad Celsius im Backofen zehn Minuten lang erhitzt. Danach könnten Sie einfach überbrüht werden.
- Decarboxylierung während der Teezubereitung. Hierbei werden Cannabisblüten aureichend lange mit dem Teewasser gekocht.
Decarboxylierung während der Zubereitung eines Cannabis-Tees
Für eine Portion Tee wird die gewünschte Menge Cannabisblüten (wird meist vom Arzt im Rezept erwähnt) in 1/3 Liter Wasser eine Stunde lang bei geschlossenem Deckel auf kleinster Flamme gekocht. Geben Sie zu Beginn des Kochvorgangs etwas Fett in das Wasser, zum Beispiel einen Teelöffel Sahne oder Kokosfett. Die Cannabinoide werden vom Fett gebunden und könnten dann besser aufgenommen werden.
Der Cannabis-Tee könnte mit Honig gesüßt und warm oder kalt getrunken werden. Die Zugabe von etwas Milch (Kuh-, Soja- oder Mandelmilch) hat sich auch bewährt. Aufgrund des Aufwands ist es für viele praktikabel, den Tee für ein paar Tage im Voraus zuzubereiten. Sie könnten den fertigen Cannabis-Tee zwei Tage lang im Kühlschrank aufbewahren, ohne dass er entscheidend an Wirkung verliert.
Fazit
Medizinische Cannabisblüten lassen sich auf verschiedenen Wegen anwenden. Der wichtigste ist sicherlich die Inhalation mittels Vaporizer. Cannabisblüten könnten jedoch auch als Tee eingenommen werden. Hierbei ist auf die ausreichende Aktivierung der beiden Cannabinoide THC und CBD zu beachten. Über den Prozess der Decarboxylierung wird aus THCA THC und aus CBDA CBD.
Wer auf die Eigenschaften von THC verzichten könnte und nur von der Wirkung von Cannabidiol (CBD) bei Krebserkrankungen profitieren möchte, der könnte die Zubereitung eines Cannabis-Tees aus CBD-reichem Nutzhanf in Erwägung ziehen.