Die Verwendung von Cannabis sativa und seinen Cannabinoide ist mittlerweile weit verbreitet. Auch in der Forschung spielt die Pflanze eine immer größere Rolle, wobei man sich auf die spezifischen Wirkstoffe der Pflanze konzentriert, insbesondere auf die Cannabinoide, die verschiedene biologische Aktivitäten aufweisen. Einige dieser Wirkstoffe, wie Tetrahydrocannabinol (THC), sind psychoaktiv und haben eine berauschende Wirkung. Andere, wie Cannabidiol (CBD), sind nicht-psychoaktiv und haben ein breites Spektrum an therapeutischen Eigenschaften, einschließlich antioxidativer, entzündungshemmender und antitumoraler Wirkungen.
Eine Studie von Pellati et al. aus dem Jahr 2018 mit dem Titel „Cannabis sativa L. and Nonpsychoactive Cannabinoids: Their Chemistry and Role against Oxidative Stress, Inflammation, and Cancer“ untersucht die verschiedenen nicht-psychoaktiven Cannabinoide in Cannabis sativa L. und ihre Auswirkungen auf oxidativen Stress, Entzündungen und Krebs.
Die Cannabinoide von Hanf
Cannabis sativa enthält mehr als 100 verschiedene Cannabinoide. Die beiden am häufigsten untersuchten Cannabinoide sind THC und CBD. THC ist psychoaktiv und hat eine berauschende Wirkung. CBD hingegen ist nicht psychoaktiv und hat keine berauschende Wirkung. Beide Cannabinoide gemein sind antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Andere Cannabinoide in Cannabis sativa wie Cannabigerol (CBG), Cannabichromen (CBC) und Cannabidiol-Säure (CBDA) haben ebenfalls therapeutische Eigenschaften und sind nicht-psychoaktiv. Diese Cannabinoide wurden in dieser Studie genauer untersucht.
Auswirkungen auf oxidativen Stress
Oxidativer Stress ist ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffspezies und der Fähigkeit des Körpers, diese Spezies abzubauen. Dieses Ungleichgewicht kann zu Schäden an Zellen und Geweben führen und wird mit einer Reihe von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Die Autoren der oben genannten Studie untersuchten die Auswirkungen der nicht-psychoaktiven Cannabinoide auf oxidativen Stress. Es wurde festgestellt, dass Cannabigerol (CBG) und Cannabidiol (CBD) antioxidative Eigenschaften besitzen und dazu beitragen könnten, oxidativen Stress zu reduzieren. Diese Cannabinoide könnten auch helfen, oxidativen Stress durch die Hemmung der Produktion von reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffverbindungen zu reduzieren.
Wirkung bei Entzündungen
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Infektionen, Verletzungen oder Reizungen. Chronische Entzündungen können jedoch zu einer Reihe von Krankheiten führen, einschließlich Krebs, Arthritis und Diabetes.
In der oben genannten Studie wurde untersucht, wie die nicht-psychoaktiven Cannabinoide in Cannabis sativa auf Entzündungen wirken. Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabigerol (CBG) und Cannabidiol (CBD) entzündungshemmende Eigenschaften haben. Diese Cannabinoide können Entzündungen reduzieren, indem sie die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen hemmen und die Aktivität von Abwehrzellen beeinflussen.
Darüber hinaus wurden in dieser Studie auch andere Cannabinoide wie Cannabichromen (CBC) und Cannabidiol-Säure (CBDA) untersucht. Diese Verbindungen zeigten ebenfalls entzündungshemmende Aktivität und könnten zur Einschränkung von Entzündungen beitragen.
Antitumorale Wirkungen
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Die Behandlung von Krebs kann schwierig sein, und die meisten verfügbaren Therapien haben starke Nebenwirkungen.
Die Autoren der Studie untersuchten die Auswirkungen von nicht-psychoaktiven Cannabinoiden auf Krebszellen. Es wurde festgestellt, dass Cannabigerol (CBG) und Cannabidiol (CBD) antitumorale Eigenschaften haben und dazu beitragen könnten, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Diese Cannabinoide können auch helfen, Krebszellen zu töten, indem sie die Apoptose (den programmierten Zelltod) von Krebszellen induzieren.
Darüber hinaus wurden auch andere Cannabinoide wie Cannabichromen (CBC) und Cannabidiol-Säure (CBDA) untersucht. Diese Cannabinoide zeigten ebenfalls antitumorale Aktivität und könnten zur Hemmung des Wachstums von Krebszellen beitragen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die antitumoralen Wirkungen der erwähnten Wirkstoffe bisher nur im Labor und nicht am Menschen untersucht werden. Ob die Wirkstoffe effektiv Krebs heilen könnten, kann noch nicht gesagt werden.
Fazit
Die Studie von Pellati et al. zeigt, dass nicht-psychoaktive Cannabinoide in Cannabis sativa L. antioxidative, entzündungshemmende und antitumorale Eigenschaften besitzen. Cannabigerol (CBG) und Cannabidiol (CBD) sind die am häufigsten untersuchten Cannabinoide und haben das größte Potenzial für therapeutische Anwendungen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die genauen Mechanismen zu verstehen, durch die diese Cannabinoide ihre Wirkung entfalten. Darüber hinaus ist auch die optimale Dosierung und Art der Anwendung noch nicht vollständig geklärt.
Dennoch deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass nicht-psychoaktive Cannabinoide in Cannabis sativa potenziell nützliche Therapeutika für eine Reihe von Erkrankungen sein könnten, insbesondere solche, die mit oxidativem Stress, Entzündungen und der Entstehung von Krebszellen in Verbindung stehen.